Vom Stadtgarten Zoo in die Nordstadt zum Großbrand
SEG Erstversorgung liefert gekühlte Getränke an die Einsatzstelle und versorgt so evakuierte Bewohner und die körperlich am Anschlag arbeitenden Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren.
Gegen 18:55 erreichte den Führungskreis der ARGE Sanitätsdienst der Einsatzalarm „Brandeinsatz Nordstadt“ der diensthabende Kamerad vom ASB übernahm als Erstkontakt, wie in Karlsruhe organisiert und üblich, die Koordination der ehrenamtlichen Strukturen des „weißen Bereiches“ (medizinische Hilfsorganisationen). Schnell war klar, es handelt sich hier nicht um einen kleinen Brandeinsatz, den die Berufsfeuerwehr mit Hilfe ihrer freiwilligen Floriansjünger in 20 Minuten gelöscht bekommen sollte. Das DRK Rüppurr befand sich mit JRK und Einsatzmannschaft auf dem Heimweg vom DRK Familientag. Im Gepäck befanden sich ein zweiachsiger Kühlanhänger mit ca. 1000 Flaschen Kaltgetränken, darunter stillem Wasser, Apfelsaftschorlen, und diversen Limonaden. Kurz um wurde dem Kollegen vom ASB das sich in Fahrt befindliche Getränkegespann als Einsatzunterstützung angeboten. Man muss bei diesem Angebot wissen, wie schwer die Arbeit gerade für die Kameraden der Feuerwehr im Innenangriff ist. Die Atemschutzgeräteträger müssen sich nicht nur den Flammen im oder nahe am Gebäude aussetzen, nein sie können in der Pause zwischen den Angriffen bei 36 Grad im Schatten (Hochsommer) nicht so schnell akklimatisieren. Die Erholungspausen müssen länger sein und der Verbrauch der Pressluftflaschen steigt erheblich an. Ein Feuerwehrmann oder eine Feuerwehrfrau können so in kürzester Zeit mehrere Liter an Wasser „wegdampfen“. Natürlich hat jede Feuerwehr für solche Fälle ausreichend Material für die erste Stunde an Bord. Nur was dann? Zum Zeitpunkt des Alarmes lief der Einsatz schon einige Zeit und es drohte zu einer Versorgungslücke zu kommen. Üblicherweise werden dann Gruppen innerhalb der Feuerwehr aber auch der Hilfsorganisationen damit beauftragt den Nachschub sicher zu stellen. Nicht zu vergessen waren auch vielen eingesetzten Polizisten des Streifendienstes der Polizei, die in ihren, wenn auch modernen, aber immer noch schweren Schutzwesten ebenfalls teils in der Sonne ihre Aufgaben übernehmen mussten und über eine Versorgung glücklich sein sollten. Das DRK Rüppurr sorgte also zuerst für das gute Heimkommen der JRK Kameraden, die an solchen Einsätzen leider nicht teilnehmen dürfen. Danach bewegten sich die Kolonne bestehend aus T5 Bus mit Getränkeanhänger, MobSan, und einem ATV in Richtung Nordstadt. Dort wurde in Absprache mit dem „Organisatorischen Leiter Rettungsdienst“, eine Freifläche ab den betroffenen Wohnblocks, als Betreuungsstelle eingerichtet. Zusammen mit dem DRK Neureut, wurden Festzeltgarnituren aufgebaut, Getränke ausgeladen und den Einsatzkräften zur Verfügung gestellt. Im Laufe des Einsatzes wurden dann auch die evakuierten Bewohner an dieser Stelle gesammelt, ebenfalls mit Getränken versorgt und durch die Kräfte der PSNV Gruppe Karlsruhe psychosozial betreut. Die FFW Durlach Aue unterstützte diesen Bereich noch mit einer Warmverpflegung. Die Unterbringung der Personen in geeignete Wohnunterkünfte ist in diesem Fall die Aufgabe der Jugend- und Sozialbehörde der Stadt Karlsruhe, mit der die PSNV einen sehr guten Kontakt pflegt. Das Karlsruher Hilfsnetz funktioniert! Von der Brandbekämpfung, über die Menschenrettung, die Versorgung mit den notwendigsten Dingen in den ersten Stunden, bis hin zur psychosozialen Versorgung, jeder Teilbereich wird professionell erledigt. Für das DRK Rüppurr, welches auch mit einigen seiner ganz jungen Kameradinnen und Kameraden an der Einsatzstelle im Einsatz war, waren das DRK Rüppurr nur ein kleines Rädchen in diesem großen Ganzen. Aber die Helfer waren froh, aktiv helfen zu können. Gegen 0:00 Uhr und mit vielen Falschen Leergutes mehr im Gepäck, traten die Kameraden die Heimfahrt in die Unterkunft an.