Die eingesetzten Sanitäter zeigen seit einer Woche schon auf dem TCR Rüppur bei den "Liqui Molly Open 2019" vollen Einsatz. Von 11 bis 21 Uhr sind die Kameraden dort vor Ort. Es werden neben den Spielern auch die Zuschauer, Ball-Mädchen und Jungen so wie die eingesetzten Volunteers betreut. Mit bis zu 1500 Personen auf dem recht überschaubaren Gelände ist an den Tagen zu rechnen. Weltklasse Tennis gibt es auf dem Center-Court des Tennisclub Rüppurr zu sehen. Die Stimmen des Veranstalters sind durchweg positiv. Auch die lokale Presse, berichtet lebhaft über die deutschen Profis wie Lisiki, Wagner, Korpatsch und Siegemund. Die Konkurrenz aus dem Ausland schläft nicht, Siegemund unterlag gestern Abend beim Game of the day der Spanierin Paula Badosa Gibert mit 6:4 und 6:1. Heute sind noch Kameraden des DRK Rüppurr bei den Spielen vor Ort. Am Wochenende bekommt das DRK Rüppurr am Samstag Unterstützung durch das DRK Albsiedlung, welche mit zwei Sanitätern die Semi Finale betreuen werden. Sonntag zu den Endspielen wird das DRK Etzenrot mit einer Notärztin und einem Rettungssanitäter die Veranstaltung absichern. 

Diese Anforderung von befreundeten Kräften war nötig geworden, da das DRK Rüppurr am Samstag und Sonntag den EDEKA Familientag im Karlsruher Zoo mit ca. 10.000 Besuchern pro Tag betreuen wird. Für den Familientag im Zoo arbeiten EDEKA Südwest und das DRK Rüppurr schon seit einigen Jahren zusammen. An zwei Standorten werden je eine Sanitätsstation mit je 2 Behandlungsplätzen erreichtet. Davon je Station ein Monitorplatz, um auch lebensbedrohlich erkrankte Patienten zu versorgen. Mindestes ein Notfallsanitäter ist je Tag im Einsatz. Aus der Erfahrung der letzten Jahre ist mit ca. 1 bis 2 Kliniktransporten pro Tag zu rechnen. Viele Erkrankungen sind auf das heiße Wetter, die ungeeignete Kleidung und die fehlende Kopfbedeckung zurück zu führen. Bei schönem, heißem Wetter rangieren Sonnenstich, gleich auf mit Insektenstichen. Gepaart mit der zu geringen Flüssigkeitszufuhr ergeben sich dann Kreislaufreaktionen die der Mensch so nicht von sich gewohnt ist. Viele Patienten brauchen beim DRK lediglich ein Pause und keine medizinischen relevanten Maßnahmen. Es kam aber auch schon vor, dass die Kollegen des Sanitätsdienstes den Verdacht auf einen Herzinfarkt oder einer allergischen Reaktion stellten. Für solche Fälle ist das Material und die nötige Fachkunde vorhanden. Vom Notfallsanitäter über Rettungssanitäter mit Rettungsdiensterfahrung werden auch Sanitäter und Praktikanten mit Erste Hilfe Kurs zum Dienst eingeteilt. Mindestens zwei Sanitäter sind in einem Team als Helfer unterwegs. Die Praktikanten können dann als "dritter" Helfer ein Team begleiten, sehen mitarbeiten und lernen. Kommt es zu einer Meldung, die eine lebensbedrohliche Erkrankung vermuten lassen könnte, wird immer mindestens ein Team um einen Rettungssanitäter entsendet und der Notfallsanitäter kommt mit dazu. Parallel wird dann der Notruf an den Rettungsdienst abgesetzt, welcher über die Veranstaltung informiert wurde und die Anfahrtswege kennt. 

Während sich also im Zoo der Großteil der Bereitschaft um die dortigen Besucher kümmert, übernimmt einer der Kameraden den Sanitätsdienst bei der Carnevalsvereinigung Dickhäuter. Diese veranstalten dieses Wochenende ihre alljährliches Fußballturnier auf dem Platz des FC Fackel in Bulach. Der Kollege wird an den beiden Tagen durch je einen Helfer der Bereitschaften Mühlburg und Oberreut unterstützt, welche ebenfalls im Rahmen des KSC am Wochenende im Einsatz sind. 

Die Hardware für die Sanitätsdienste hält das DRK Rüppurr vor. 4 Pavillon, 3 Trageabstellböcke, zwei Rolltragen, mehrere Trageuntergestelle und Klapptragen werden in Einsatz komme. 4 EKG Monitore 3 AEDs, 6 Sauerstoffeinheiten, einige Kilogramm Eis, und Einmal-Eispacks werden an den Einsatzstellen verteilt werden.  10 Helfer des DRK Rüppurr werden an zwei Tagen von 10 bis 18 Uhr im Einsatz sein. Für so eine "kleine" Bereitschaft ist das eine nicht unerhebliche Aufgabe, die es hier zu bewältigen gibt. 

Im Vorfeld hatte die Bereitschaftsleitung mit der Einteilung des Personals, dem Beschaffen von nicht vorrätigem Material und den erstellen der Einsatzunterlagen viel zu tun. Ohne Einsatzbefehl und Sanitätsdienstvertrag können solche Dienste nicht mehr geleistet werden. Die Professionalisierung des Sanitätsdienstes hat vor dem Ehrenamt nicht halt gemacht. Wo vor 20 Jahren noch ein Sanitätstasche mit einfachem Verbandstoff und einer Kühlbox ausreichend waren, wird heute von der Bevölkerung eine kleine Arztpraxis erwartet. Dies ist natürlich nicht zu leisten und auch nicht der Anspruch an uns selbst. Das DRK Rüppurr möchte seinen Patienten allerdings eine zeitgemäße, umfangreiche Versorgung bis zum eintreffen des Rettungsdienstes zukommen lassen, welche den Bereich der Ersten Hilfe gebührend übersteigt. Personal und Material sind dazu geeignet eine annähend dem Rettungsdienst ähnliche Versorgung sicher zu stellen.