G20 Gipfel - Treffen der Finanzminister in Baden-Baden am 17.03. und 18.03.
DRK Rüppurr unterstützt den AB-MANV der Stadt Karlsruhe
Anlässlich des G20 Gipfels trafen sich am vergangenen Freitag, den 17. März, die Kräfte der ARGE Sanitätsdienst Karlsruhe auf dem Messplatz in Karlsruhe. Um 5:45 Uhr ging es im Konvoi nach Baden-Baden. Dort bezogen wir den Standort vor dem Klinikum Mittelbaden auf einem abgesperrten Parkplatz. Neben den Kräften der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Sanitätsdienst Karlsruhe, bestehend aus dem ASB, JUH, MHD, ProMedic und dem DRK Neureut, Rüppurr, Albsiedlung und Oberreut, war auch die Berufsfeuerwehr Karlsruhe mit dem Wechselladersystem AB-MANV vor Ort. Dieser Abrollbehälter beinhaltet das Material für einen Behandlungsplatz 50 (BHP50). Dieser ist für eine Versorgung von 50 Patienten in einer Stunde mit verschiedensten Schweregrade von Verletzungen ausgelegt. Betrieben wird dieser durch die Kräfte der ARGE. Das Personal besteht aus Sanitätshelfern, Rettungssanitätern, Rettungsassistenten/Notfallsanitätern und Ärzten, sowie einer Besatzung für den Einsatzleitwagen (ELW) und dem Kreisauskunftsbüro (KAB).
Die erste "Amtshandlung" des Tages bestand im Aufbau des BHP50. Mit Unterstützung unserer Kräfte baute die Berufsfeuerwehr die Zelte des Behandlungsplatzes auf und richtete diese ein.
Im Anschluss erfolgte die Einweisung durch das Fachpersonal der Berufsfeuerwehr, die uns die Technik Näher brachten. Der Leitende Notarzt (LNA) Dr. Nießner übernahm die Instruktion in den Ablauf des BHPs.
Jeder BHP50 ist in verschiedene Bereiche unterteilt. Im Sichtungseingangszelt, hier kommen alle Verletzten/Erkrankter an, werden die Patientendaten erfasst und nach Schwere ihrer Verletzungen kategorisiert. Im Anschluss werden die verletzten oder erkrankten Personen in die Zelte T1 – T3 verlegt.
Das T1 Zelt ist für Schwerverletzte ausgestattet, T2 für mittelschwer verletzte Personen, das T3 Zelt für leicht- bzw. unverletzte Personen. Vom Sichtungsausgangszelt wird der Abtransport angefordert und die Verletzten nochmals durch einen Arzt gesehen und beurteilt. Anschließend werden die Patienten den Kliniken oder Sammelstellen zugeführt.
Unterstützt werden die Abschnittsleiter der Zelte durch den ELW, dieser koordiniert den Einsatz und die Kräfte. Die Helfer des KABs registrieren alle ein- und ausgehenden Personen. Somit ist sichergestellt, wann ein Patient im BHP eingetroffen bzw. abtransportiert und in welche Klinik dieser verlegt wurde.
Der AB-MANV ist bei der Berufsfeuerwehr Karlsruhe stationiert und auf einem Abrollcontainer verlastet. Dieser kann nur durch ein Trägerfahrzeug, welches ebenfalls von der BF gestellt wird, von der Wache zum Einsatzort transportiert werden. Im Container sind mehrere Zelte, sowie Tragen, Decken, Notfallrucksäcke, Beatmungszubehör und anderes Sanitätsmaterial zur Versorgung der Patienten.
Nach den Einweisungen und einem Kennenlernen aller Einsatzkräfte, begann der offizielle Dienst.
Um die Zeit vor Ort sinnvoll zu nutzen, wurden an beiden Tagen mehrere Schulungen und Vorträge angeboten. Es wurde u.a. über verschiedene Beatmungsformen referiert, aber auch über einen Algorithmus zur Sichtung von Patienten, medizinische Notfälle in Verkehrsflugzeugen, Unfälle im Gleisbereich, Polytraumaversorgung und Notfälle bei Säuglingen. Bei diesem bunten Programm war für jeden Geschmack etwas dabei. Ebenso kamen an beiden Einsatztagen viele Kollegen aus Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei und Katastrophenschutz, welche sich den doch eher selten aufgebauten BHP50 aus der Nähe anschauten.
Kulinarisch wurden wir von der Küche der Stadtklinik Baden-Baden verköstigt. Somit war für das leibliche Wohl aller Helfer bestens gesorgt.
Die Nacht verbrachten wir gemeinsam mit anderen, am Einsatz beteiligten Kräften, in einer noch nicht genutzten Flüchtlingsunterkunft. Kräfte des THW übernahmen die Logistik vor Ort und versorgten uns mit Feldbetten, Einmaldecken sowie Strom für die Einsatzfahrzeuge.
Die Dienstzeiten erstreckten sich von Freitagmorgen 08:00 Uhr bis Mitternacht, mit Abrufbereitschaft während der Nachtruhe. Der Dienst endete am Samstag gegen 17:30 Uhr. Gemeinsam bauten wir die Zelte zurück, welche von den Kollegen der Berufsfeuerwehr nach Karlsruhe transportiert und dort erneut zum Trocknen aufgestellt wurden.
Ein Dank an alle Organisatoren und Helfer, welche diesen Dienst in ihrer Freizeit ermöglicht haben. Es war ein anstrengender, jedoch sehr gelungener Einsatz für die ARGE Sanitätsdienst.
Martin Kohl (DRK Neureut) Christina Riffner (DRK Rüppurr) 22.03.2017