Bombenfund an der Rheintalstrecke kurz vor Rastatt lässt den Zugverkehr erliegen
Alarmeinsatz für die Schnelleinsatzgruppe Rüppurr Am vergangenen Freitagabend gegen 16:45 Uhr kam es zu einem Einsatzalarm für die SEG-Rüppurr. Ursache war ein Zwischenfall im Raum Rastatt, bei dem der Zugverkehr im ganzen Südbadischen Raum schwer beeinträchtigt wurde. Die Aufgabenstellung sollte das Aufstellen eines Zeltes vor dem Südportal des Hauptbahnhofs sein. Der Einsatz des Zeltes, wurde auf Grund der Witterung und der eingeschränkten Möglichkeiten das Zelt zu sichern verworfen. Die Bebauung und der versiegelte Boden, waren für Bodenanker nicht geeignet. Das Ziel, die Passagiere zu versorgen, wurde unter freiem Himmel und über die Nutzung der Einsatzfahrzeuge realisiert.
Die SEG-Rüppurr fungiert als Schnelleinsatzgruppe Erstversorgung, die in der Regel eine medizinische Erstversorgung bereitstellen soll. Hier handelte sich um die Möglichkeit eines Betreuungseinsatzes. Durch das Ausfallen des Zugverkehrs wurden die Fahrgäste der DB Fernreisezüge vom Bahnhof Rastatt mit dem Schienenersatzverkehr nach Karlsruhe und von Karlsruhe mit dem Schienenersatzverkehr nach Rastatt / Baden-Baden auf dem Straßenweg transportiert. Der gebildete Krisenstab der Deutschen Bahn, mit und um den leitenden Notarzt in Karlsruhe, fürchteten einen Stau der Passagiere der, ggf. im Umfeld des Bahnhofes zu medizinischen Zwischenfällen hätte führen können. Da man auch von einer Betreuungslage ausgehen konnte, wurden hierzu auch die Betreuungskomponente der "ersten Einsatzeinheit", das DRK-Neureut, und der Malteser Hilfsdienst aus Karlsruhe Daxlanden aus der "dritten Einsatzeinheit" alarmiert. Auch diese SEG-Komponente verfügt über einen durch das Land Baden- Württemberg zur Verfügung gestellten Betreungs- Lastkraftwagen mit Ausstattung.
Die Strukturen der Schnelleinsatzgruppen, die für Einsätze über der Kapazitätsgrenze des Rettungsdienstes zum Einsatz kommen, sind umso effektiver, wenn sie nicht aus den Bestandteilen der öffentlich finanzierten Einsatzeinheiten bestehen. Es handelt sich hierbei um zusätzliche, Strukturen die neben den Kräften des Katastrophen- und Bevölkerungsschutzes vorgehalten werden.
Das Material der Schnelleinsatzgrupp Rüppurr entspricht dem SEG-Modul „Erstversorgung“ Dieses Modul soll in der Lage sein, bei einem Schadensfall bestehend aus einem Materialfahrzeug alternativ einem Anhänger und einem Mannschaftstransportwagen, bis zu 10 Patienten an einer Einsatzstelle zu versorgen. Das Konzept des DRK- Rüppurr ist mit seinen 4 Fahrzeugen auf 25 – 30 Patienten ausgelegt. Die dafür notwendigen 10 Einsatzhelfer von Sanitäter, Rettungshelfer bis zum Notfallsanitäter und Notarzt sind ebenfalls vorhanden.
Im Einsatzfall Hauptbahnhof Karlsruhe hätten weder ein Zelt für 10-20 Personen noch eine SEG Erstversorgung ausgereicht, um die 700 Personen eines voll besetzten ICEs zu versorgen. Dies war auch nicht das angeforderte Schutzziel. Das Ziel bestand daraus, einen Ansprechpartner vor Ort zu stellen und die Personen ggf. mit Wasser für die Weiterreise zu versorgen. Ebenfalls könnten ältere Menschen, Familien mit kleinen Kindern, oder behinderte Menschen beim Transfer Hilfe benötigen. Zusammen mit dem ASB Karlsruhe, dem MHD, dem DRK-Neureut, wurden ein Europallette Wasser unter den Fahrgästen verteilt. Zwei Personen kamen mit kleineren Blessuren zum Sanitätsdienst und wurden von unseren Kräften versorgt. Da sich die Lage im Raum Rastatt verschärfte, wurden vom ASB Karlsruhe mit einem LKW diverse Lebensmittel von einem Karlsruher Einkaufsmarkt nach Rastatt transportiert.
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Der Einsatz am Hauptbahnhof Karlsruhe endete nach Ankunft des letzten Zuges gegen 22 Uhr für alle eingesetzten Kräfte.