Bewegte Sanitätsdienstwoche für das DRK Rüppurr
Das "Geschäft" um die Sanitätsdienste ist genauso sprunghaft, wie auch die Einsätze einer Schnelleinsatzgruppe oder einer Notfallhilfe. Wie im realen Leben lassen sich Erkrankungen nicht planen und die Anforderungen zu Sanitätsdiensten kommen oft unverhofft, und nicht immer gleich zu Anfang des Jahres. Die Leitung einer DRK Bereitschaft muss hier oftmals auch improvisieren können, und gute Kontakte zu den "DRK-Nachbarn" haben.
Gute Planung ist das halbe Geschäft, sagt man landläufig. Beim Eingang eines Sanitätsdienstes ist dieser in seiner Größe und Umfang durch den Einsatzleiter zuerst zu bewerten. Es müssen kaufmännische Verträge geschrieben werden, in denen der Preis und der Umfang der "Dienstleistung" zu beschreiben ist. Zusätzlich muss der Planer berücksichtigen welche gesetzmäßigen Bestimmungen neben der vertraglichen Vereinbarung mit dem Auftraggeber zu beachten sind. Diese Daten sind in einem Einsatzbefehl zu dokumentieren, welcher im Schadenfall durch einen Gutachter oder einen Staatsanwalt hinterfragt wird. Dieser Einsatzbefehl muss juristisch nach den gesetzlichen Vorgaben wasserdicht sein. Hier sind den Dienstvorschriften der einzelnen Organisationen, den gesetzlichen Anforderungen des Gesetzgebers Rechnung zu tragen.
Die Planung des EDEKA Familientages und der Liqui Moly Open beim TCR bedeuteten für die Bereitschaftsleitung mehrere Tage Arbeit. Verträge und Einsatzbefehle mussten angefertigt werden. Dazu kamen Grafiken und Bilder, die Sachverhalte dokumentierten. Was wäre bei einem Anschlag oder einem MANV zu tun? Welche Infrastrukturen sind zu schaffen? Welche Bereitstellungsräume zu bilden? Um Großveranstaltungen zu planen hat das DRK in den letzten Jahren einen Lehrgang herausgebracht, den alle Einsatzleiter von Großveranstaltungen besuchen müssen. Zusätzlich wird nach der "Dienstvorschrift 100" ab einer gewissen Größe des Einsatzes, die Führungsausbildung Zugführer oder Verbandführer vorausgesetzt. Eine Veranstaltung mit mehr als 150 Helfern muss zwingend durch einen Verbandführer geführt werden, da dies mehr als zwei Züge Personal beinhaltet. Ein Marathonlauf in Karlsruhe wird daher seit Jahren immer durch einen Verbandführer geführt.
Im Falle der Einsätze des DRK Rüppurr beschränkte man sich auf 10 Einsatzkräfte. Diese Helferanzahl benötigt aber schon eine Gruppenführerausbildung. Ehrenamt ist Qualität. Nur weil die Helfer kein Geld bekommen bedeutet das nicht, dass der Auftraggeber nichts dafür bekommen würde. Neben der qualitativen medizinischen Ausbildung und Versorgung der Patienten wird auch auf einen guten organisatorischen Ablauf der Veranstaltung wert gelegt. Die Leitstelle des Rettungsdienstes muss ebenso gut über die Veranstaltung informiert sein, wie die Helfer selbst.
Durch die gute Organisation konnten die eingebundenen Kräfte des DRK Albsiedlung und des DRK Etzenrot bei Ihren Vertretungsdiensten beim TCR Rüppurr auf eine gute Infrastruktur und eine gute Vorbereitung aufbauen. Das DRK Mühlburg und das DRK Oberreut halfen mit je einem Helfer unserem Notfallsanitäter beim Fußball unter die Arme.
am vergangenen Wochenende verliefen drei Veranstaltungen an drei verschiedenen Orten parallel. Das Fußballturnier des Carnevallclups Dickhäuter e.V., der TCR Rüppurr mit den Finalspielen im Tennis, und die EDEKA Familientage im Karlsruher Zoo. Die Bilanz der Veranstaltungen zeigte. Sonne ist ohne Kopfbedeckung nicht so schön. Fußball ist ein Vollkontaktsport, da braucht man gelegentlich Eispacks, Schienen und einen Rettungswagen. Summiert das DRK Rüppurr alles zusammen, so wurden ca. 50 Kleinversorgungen und 3 Krankenhauseinweisungen durch unsere Helfer über die vergangene Woche geleistet. Von Wespenstichen, entzündeten Wespenstichen, allergischen Reaktionen, gebrochenen Unterarmen, gedehnte Bänder, zu entfernenden Zecken und Sonnenbränden war alles dabei. Rundum betrachtet ein normaler Einsatzverlauf bei Fest- Sportveranstaltungen in den Sommermonaten. Zum guten Glück blieben den Helfern des DRK Rüppurr und ihren Patienten ernsthaft lebensbedrohende Unfälle und Erkrankungen erspart. Der ausdrückliche Dank der Bereitschaftsleitung geht an die eigenen Helfer, und die Kameraden der anderen Gliederungen, ohne dies das Wochenende nicht zu schaffen gewesen wäre.