Notfallhilfe Rüppurr wird zum Babysitter
Patientin mit Atemnot ist mit ihrem Säugling alleine zu Hause.
Um 19:13 Uhr wird die Notfallhilfe Rüppurr zu einem internistischen Notfall mit dem Alarmstichwort "Atemnot" alarmiert. Parallel wird das Notarzteinsatzfahrzeug aus dem "Diak" zum Einsatzort geschickt. Zeitgleich trifft der Notfallhelfer mit dem Notarzt und dessen Rettungsassistenten ein. Der Mitarbeiter der Notfallhilfe Rüppurr fragt, ob er den Einsatz weiter begleiten darf. Sinn der Notfallhilfe ist es, den Therapie freien Intervall bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken. Dieser war ja vor Ort. Dennoch wurde der Notfallsanitäter der Notfallhilfe von der Notärztin mit in die Wohnung gebeten. Zum jetzigen Zeitpunkt war noch nicht klar, wie gut diese Entscheidung sein sollte. In der Wohnung befand sich eine 28 jährige Patienten mit einem Säugling. Der Ehemann war mit dem PKW und Kindersitz außer Haus. Die Patientin litt unter akuter Atemnot wegen einer chronischen Lungenerkrankung. Das Notarzt-Team leitete die Versorgung der Patientin, der Notfallsanitäter der Notfallhilfe unterstützte und assistierte dabei. im Rahmen der Versorgung stellte sich heraus, dass die Patientin auf jeden Fall in die Klink transportiert werden musste, leider war aktuell kein Angehöriger in Reichweite. Der eintreffende Rettungswagen des ASB übernahm mit dem Notarzt die Patientin, der Notfallhelfer konnte den Ehemann telefonisch erreichen, der sich sofort auf den Weg nach Hause machte. Wegen des fehlenden Kindersitzes, war es dem Rettungsteam nicht möglich den Säugling und die Mutter fachgerecht zu transportieren. Dafür ist dann auch mal eine Notfallhilfe da! Nachbarschaftshilfe, in Absprache mit der Mutter blieb der Notfallsanitäter der Notfallhilfe, selber zweifacher Vater von zwei Töchtern (4 Jahre und 16 Monate) als erfahrener "Babysitter" in der Wohnung zurück. Ein Transport des Kindes auf dem ATV war auch keine Option. Die während des Einsatzes erwachende Tochter wurde von dem Notfallhelfer durch schaukeln und singen betreut :-) Keine 20 Minuten später betrat der Vater und Ehemann die Wohnung, besorgt über den Zustand seiner Frau, aber froh darüber seine Tochter wohlauf zu sehen, nahm er seine Tochter in Empfang.
Notfallhilfe bedeutet Hilfe im Notfall, der Notfall muss nicht immer rein medizinischer Natur sein, weiter wäre eine noch längere Wartezeit bis zum Beginn des Patiententransportes nicht möglich gewesen. Sicher sind unsere Kameraden und Kameradinnen keine ausgebildeten Notfallseelsorger, oder Babysitter, Einkäufer oder Wohnraumberater, dennoch sind sie motiviert und in der Lage mit viel gesundem Menschenverstand und medizinischem Sachverstand in Notlagen zu helfen, diese müsse nicht zwangsläufig rein notfallmedizinisch sein.